Sichere Instant Messenger im Gesundheitswesen

11
Jul

Die Kernfrage in 2019: Wie lassen sich sichere Instant Messenger im Gesundheitswesen implementieren und nutzen. Dass sich die Kommunikation ganz generell verändert ist kein Geheimnis. Termin-Erinnerung per SMS beim Zahnarzt, Online-Terminvereinbarung mit dem Orthopäden oder der Videochat mit dem Hautarzt für eine Nachkontrolle: Viele Patienten sind offen für digitale Kommunikations-Angebote von Arzt-Praxen und Krankenhäusern – und dies gilt nicht nur für jüngere Patienten. Generell zeigen die Deutschen großes Interesse an der Digitalisierung ihrer Patientendaten (siehe dazu aktuelle Bitkom Studie 2019 https://www.bitkom-research.de). 47 Prozent können sich die telemedizinische Überwachung ihres Gesundheitszustandes vorstellen. So lassen sich z.B. bei chronisch kranken Patienten Blutdruck oder Blutzuckerwerte aus der Ferne überprüfen. 26 Prozent möchten auch Untersuchungsergebnisse wie z.B. MRT-Befunde in digitaler Form, etwa auf CD erhalten.

Schneller, ohne Wartezeiten und am liebsten mit den Kommunikationstools, die man auch im privaten Umfeld nutzt, lässt sich die Erwartung der Menschen auf den Punkt bringen. Ginge es ausschliesslich nach den Kunden, würden die Kommunikation per WhatsApp wahrscheinlich neben dem Telefon Platz 1 einnehmen. Auch die Kommunikation von Arzt zu Arzt z.B. im Krankenhaus lässt sich ohne Instant Messenger kaum noch schnell genug realisieren. Dieser Druck führt hin und wieder zu Vorstößen, WhatsApp in der Kommunikation einzusetzen. Wohlwissend, dass sich dies mit den geltenden Datenschutzvorschriften nicht vereinbaren lässt. So musste die mhplus Krankenversicherung ihr WhatsApp Kommunikationsangebot wieder von der Internet Seite verbannen. Welche sicheren Instant Messenger Alternativen gibt es in der Kommunikation mit Patienten oder innerhalb eines Krankenhauses? Und wie lassen sich möglicherweise komplette Digitale Kommunikations-Strukturen im Gesundheitswesen aufbauen, die eine nahtlose Kommunikation zwischen Patient, Arzt , Krankenkasse und den verschiedenen Leistungsträgern realisieren, die datenschutzkonform sind und den besonders strengen Richtlinien im Gesundheitswesen entsprechen.

Siehe dazu auch: https://marketing-resultant.de/mit-digitalen-gesundheitsplattformen-kunden-begeistern/ Weitere interessante Beiträge zum Digitalen Service im Gesundheitswesen: https://marketing-resultant.de/digital-customer-service-im-gesundheitswesen/ . oder https://marketing-resultant.de/ehealth-vernetzung-fuer-besseren-kundenservice/

Sichere Instant Messenger im Gesundheitswesen: Nicht alle sind geeignet

Das WhatsApp keine ernsthafte Alternative ist muss nicht besonders erwähnt werden. Was nutzt eine End-to-End Verschlüsselung wenn WhatsApp weiterhin Zugriff auf die Bilder des Smartphones hat? Aber wie sieht es mit den Alternativen wie threema, Signal oder Line aus? Für Anbieter wie Signal oder Line gilt: Einige der vielen Gründe für eine Ablehnung dieser Systeme im Gesundheitswesen: Serverstandorte außerhalb der EU, Speicherung und Weitergabe von Metadaten, grundsätzliches Auslesen des Adressbuchs. Threema https://work.threema.ch/de kommt aus der Schweiz und wird allgemein als sehr sicher eingestuft. Zudem bietet threema mit threema work eine spezielle Variante für den Unternehmenseinsatz. Reicht das für den Einsatz z.B. in der Kommunikation einer Krankenkasse mit seinen Kunden?

Landschaft: Sichere Instant Messenger im Gesundheitswesen

Landschaft: Sichere Instant Messenger im Gesundheitswesen

Die generellen Vorschriften des Datenschutzes z.B. Konformität mit der DSGVO reichen nicht im Gesundheitswesen. Ebenso ist der Hinweis auf eine End-to-End Verschlüsselung noch kein Indiz für die unbedenkliche Nutzung. Eine Verschlüsselung zu knacken ist letztlich eine Frage des Ressourceneinsatzes. Also muss im Minimum eine Prüfung, Zertifizierung durch die Bundesnetzagentur (BNetzA) für das Einhalten des Fernmeldegeheimnisses nach den  Richtlinien des Fernmeldegesetzes (TKG) erfolgen. Auch der Abschluss eines über den DSGVO  hinausgehenden  Auftragsverarbeitungsvertrages  ist zu prüfen. Die o.a. Anforderungen gelten auch für die weiteren Alternativen wie z.B. smoope aus Stuttgart https://smoope.com/de/ oder ginlo https://www.ginlo.net/de/simsme/

Ginlo, die ehemalige SIMS ME Lösung der Deutschen Post,  wurde mittlerweile von der Brabbler Secure Message und Data Exchange Aktiengesellschaft in München übernommen und ist nun mit dem Produktnamen ginlo im Markt aktiv. ginlo Business verschlüsselt die Daten nicht nur Ende-zu-Ende, also auf dem Transportweg und den ginlo Servern, sondern auch auf dem Endgerät selbst. Alle Daten der App werden in einer verschlüsselten Datenbank gespeichert. Weiteres nützliches Sicherheitsmerkmal: Es lässt sich eine Passwortabfrage beim App-Start aktivieren, um den Zugriff auf die App zu schützen.

siilo: Sichere Instant Messenger im Gesundheitswesen

siilo: Sichere Instant Messenger im Gesundheitswesen

Siilo, ein Messenger https://www.siilo.com/de/messenger,

der in den Niederlanden speziell für die Kommunikation im Gesundheitswesen entwickelt wurde,  bietet darüber hinaus noch einige weiter Funktionen, die diesen Messenger sehr attraktiv machen:

  • Verschlüsselung ruhender Daten (data at rest) auf dem Endgerät
  • Sperren der App über das Passwort des Nutzers möglich
  • ISO 27001 Zertifizierung
  • Keine Speicherung von Metadaten
  • Kein Profiling der Benutzer
  • Einhalten des Grundsatzes der Datensparsamkeit
  • Einfaches Anonymisieren (Blur Tool) von Bildern

Die Positionierung von siilo unterscheidet sich zudem von allen bisher dargestellten Instant Messenger. Siilo kann als unternehmensinterner Instant Messenger – von Arzt zu Arzt im Krankenhaus – aber auch als Kunde zu Krankenkasse oder weitergedacht als komplettes digitalisiertes Ökosystem fungieren mit einem patientenzentrierten Ansatz. D.h. Ein Kunde kann sich mit seinem Arzt austauschen, die Ärzte untereinander und der Kunde mit seiner Krankenkasse. Dabei bestimmt der Kunde wem er welche Daten weitergibt. Die Kommunikation über eine Plattform vereinfacht die Kommunikation und den Datenaustausch. Von solchen digitalen Ökosystemen sind wir noch ein Stück weit entfernt in Deutschland. Finnische Anbieter wie medixine https://www.medixine.fi/ sind hier schon weiter.

Aber Angebote wie ginlo oder siilo zeigen, welche Lösungswege möglich sind. Und es ist klar erkennbar, dass Sichere Instant Messenger im Gesundheitswesen die Vorstufe für Digitale Ökosysteme mit einem patientenzentrierten Ansatz sind.

 

 

 

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