Mit digitalen Gesundheitsplattformen Kunden begeistern ? Geht das? Ja, wenn die Plattformen sich an den Wünschen und Anforderungen der Kunden orientieren, eine Vernetzung der unterschiedlichen Partner (Ärzte, Krankenkassen, Patienten, ….) gewährleisten und beim Datenschutz die sehr hohen und strengen Vorgaben entsprechend umsetzen. Deutschland ist nicht unbedingt ein leuchtendes Vorbild der digitalen Vernetzung im Gesundheitswesen; das nationale Versagen des 15-jährigen Wartens auf eine einfache Neuerung wie eine elektronische Patientenkarte (ePA) ist dafür Beispiel genug. Auf der einen Seite sind in Teilgebieten wie z.B. der Medizintechnik technologische Spitzenleistungen zu bewundern, auf der anderen Seite sind bislang aus Kundensicht eher nur Stückwerk und angefangene, selten zu Ende gedachte, ganzheitliche konzipierte Lösungen zu sehen.
Digitale Plattformen und Ökosysteme sind immer das Herzstück erfolgreicher digitaler Dienstleistungen und Strategien. Apple hat mit iTunes gezeigt, wie Kundenbindung und Kundenzufriedenheit durch ein integriertes Ökosystem gelingen kann. Vom Bestell- und Bezahlsystem, einem Bewertungssystem, Foren für Musikliebhaber, dem Zuspielen von Songtexten, passenden Videos und vielem mehr, was für den Musikinteressierten wichtig ist.
Mit digitalen Gesundheitsplattformen Kunden begeistern – Was Plattformen leisten müssen
Für digitale Plattform im Gesundheitswesen werden zum Teil unterschiedliche Begriffe wie ePA oder elektronische Gesundheitsakte verwendet. Wobei diese Patienten-Akten immer nur Teil einer Plattform sein können. Eine digitale Gesundheitsplattform wird mehr sein müssen, als eine elektronische Akte. Wenn man mit digitalen Gesundheitsplattformen Kunden begeistern will, dann werden diese Plattformen einen universellen Zugang zu allen gesundheitlichen Transaktionen und Interaktionen eines Patienten mit den unterschiedlichen Leistungsträgern abbilden müssen. Daten und Befunde zum Gesundheitszustand. Röntgenbilder, Medikamenten Verordnungen, Terminierung, sichere Kommunikation wie Videochat oder Instant Messenger sind elementare Bestandteile einer zeitgemässen digitalen Gesundheitsplattform. Mit digitalen Gesundheitsplattformen Kunden begeistern, bedeutet die Systeme in den Alltag von Patienten, Ärzten und Krankenkassen einzubauen. Und zwar so, dass mit einem System alle Aufgaben, Anfragen bearbeitet und gelöst werden können.
Weitere interessante Beiträge zum Digitalen Service im Gesundheitswesen: https://marketing-resultant.de/digital-customer-service-im-gesundheitswesen/ . oder https://marketing-resultant.de/ehealth-vernetzung-fuer-besseren-kundenservice/
Verschiedene Initiativen – insbesondere der Krankenkassen – zielen in diese Richtung. Dies gilt z.B. für das Gesundheitsnetzwerk der AOK Nordost http://www.aok-gesundheitsnetzwerk.de/ An dem Projekt sind Cisco, der IHE-Spezialist Tiani Spirit, der Technologiepartner xevIT und der Betreiber des Gesundheitsnetzwerks sigeso beteiligt. Die Klinikkonzerne Vivantes und Sana zählen ebenfalls zu den Beteiligten. Ziel ist es, eine vernetzte Gesundheits- und Versorgungsakte aufzubauen. Allerdings ist bislang von der Konzeption nicht erkennbar, wie die Kernanforderung einer interoperablen oder international standardisierten Schnittstelle umgesetzt werden soll. Vielmehr werden die Strategien der Krankenkassen wohl darauf hinauslaufen, jeweils eigene Ökosysteme zu schaffen. Ein Patient der Techniker Krankenkasse erhält mit TK Safe https://www.tk.de/techniker/unternehmensseiten/elektronische-gesundheitsakte-2028798 seine Plattform, ein Mitglied der AOK erhält eine AOK Plattform. Systeme wie Vivy https://www.vivy.com/ werden zwar von verschiedenen Kassen unterstützt, integriert und angeboten; der Kunde einer bestimmten Kasse bleibt dennoch in der jeweiligen Plattform. Anbieter wie vitabook https://www.vitabook.de/
setzen komplett auf Neutralität – also eher einen patientenzentrierten – anstelle eines Krankenkassenzentrierten Ansatzes. Daneben sind viele weitere – zum Teil lokale Initiativen auf diesem Gebiet tätig. So plant die die Digital Stadt Darmstadt eine lokale Plattform https://www.digitalstadt-darmstadt.de/, Siemens Healthineers https://www.siemens-healthineers.com/de/ konzipieren ebenfalls digitale Plattformen. Für den Patienten wird letztlich – analog zu den Geschäftsmodellen von Apple oder Amazon – entscheidend sein, wer das beste Gesamtpaket anbietet. Das Rennen um die Marktführerschaft um Mit digitalen Gesundheitsplattformen Kunden begeistern zu können, ist eröffnet aber lange noch nicht entschieden.
Erfolgversprechend und wegweisend sind Lösungen aus den nordischen Ländern. Hier sind digitale Gesundheitsplattformen schon sehr viel länger in den Alltag eingezogen und berücksichtigen universelle Interessen aller Beteiligter. Ein gutes Beispiel liefert medixine https://www.medixine.fi/ aus Finnland, welches in Deutschland von Kauko https://www.kauko.com/de/homepage vertreten wird.
Im nächsten Beitrag beschäftigen wir uns mit Instant Messengern und Telemedizin.