So gelingen Ihre Online-Meetings und -präsentationen

16
Jun

„Wenn der Moderator ausschweift, schweife ich ab“

So das Original-Zitat eines gestressten Online-Meeting-Teilnehmers. Auch, wenn die Remote-Kommunikation aktuell für viele zur (ungewollten) Notwendigkeit geworden ist, so muss man sich vor Augen halten, dass die Kommunikation über Video-Konferenz-Systeme gar nichts mit einer Präsenz-Situation zu tun hat. Es schaut nur so aus und es ist trügerisch zu glauben, dass es ja nur die digitale Barriere des Bildschirms ist, die uns trennt.

Ein Gastbeitrag von Markus Euler: VERKAUFEN LERNEN MIT PERSÖNLICHKEIT

Doch genau das ist der Knackpunkt. Während man es zum Beispiel in einem Präsenzworkshop gerade noch so erträgt, wenn sich acht Teilnehmer mehr oder weniger spannend vorstellen und etwas zu ihren Erwartungen an die Veranstaltung artikulieren, befinden sich die Mehrzahl der Teilnehmer in einer Online-Situation bereits beim dritten Teilnehmer im so genannten „digitalen Wachkoma“. Wer da schlau ist, der nutzt diese Zeit, um sich mal eben so schnell einen Espresso zu machen oder dem Kind die letzten Anweisungen beim Home-Schooling zu geben. In einem Raum, in dem man physisch zusammenkommt, würde das wahrscheinlich nie passieren. Aber genau da beginnen die gravierenden Unterschiede. Während der Seminar- oder Meetingraum sonst 30 oder 40 Quadratmeter misst, hat dieser für den Teilnehmer aktuell nur noch zwei oder drei Quadratmeter. Steht man auf und entfernt sich nur einen Meter vom Schreibtisch (oder dem Esstisch), ist man schon nicht mehr dabei. Und wenn die Präsentation oder das Meeting ohne Webcam durchgeführt wird, kann man sich als Moderator oder Trainer nicht mehr wirklich sicher sein, wer überhaupt noch anwesend ist. Die Aufmerksamkeit wird zum höchsten Gut. Besser gesagt: Die Kunst, Unaufmerksamkeit zu minimieren und Relevanz zu erzeugen. Die Themen sprachlich und visuell so aufzuarbeiten, dass das Verlangen, eben mal schnell „in die Mails zu schauen“ unterdrückt wird. Wer aber als Teilnehmer auf eine überladene Powerpoint-Folie starren muss, während der Chef oder der Moderator zum dritten Mal vorliest, was dort in viel zu kleiner Schrift auf dem Tablet-Bildschirm steht, der hat die Wahl. Dranbleiben oder nebenbei noch mal schnell schauen, was es so Neues gibt im großen, weiten Netz. Was sich hier vielleicht so lustig liest, ist purer Ernst. Wir können heute fast alles in die Online-Welt transformieren. Aber es muss gut sein. Denn wenn wir den  „Meeting-beenden-Button“ gedrückt haben, dann soll es für alle Beteiligten einen erkennbaren Mehrwert gegeben haben, bestenfalls ein gutes Gefühl und die Freude auf den nächsten Schritt. Die Basis dafür bildet selbstverständlich eine professionelle, technische Grundausstattung. Denn ein schlechtes Bild, ein unverständlicher Ton gehören schon einmal zu den ersten „Spielverderbern“. Mittlerweile gibt es bereits preiswerte Lösungen, die für jeden erschwinglich sind. Und für etwas unter 1.000 Euro kann man ein Setup erwerben, dass schon fast Fernsehstudio-Atmosphäre zaubert. Aber Achtung: Technik ist nicht alles. Sie muss auch beherrschbar und zuverlässig sein. Und wer als Moderator oder Trainer hauptsächlich damit beschäftigt ist, Knöpfchen zu suchen und zu drücken, der hat keinen Blick für das Wesentliche: Diejenigen auf der anderen Seite der Leitung – die Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Und wer eine Präsentation oder ein Webinar nicht mindestens einmal „trocken“ geübt hat, der reist im Blindflug durch die Veranstaltung oder kann maximal „auf Sicht“ fahren. Als Gegenpol zu den digitalen Barrieren, müssen wir den Teilnehmern auch Emotionen und Wohlfühlen ermöglichen, sie mit einbinden und beteiligen. Und zwar deutlich aktiver, als dies in einer Präsenz-Situation nötig ist. Viele Menschen ziehen sich in Online-Veranstaltungen zurück, konsumieren überwiegend, warten bis der Trainer oder jemand anderes etwas sagt. Wenn wir hingegen überraschende Momente einbauen, Persönlichkeit zeigen und das Mitdenken unterstützen, dann vergisst man in Online-Meetings oder Workshops manchmal sogar, dass man gar nicht wirklich zusammen sitzt. Und wenn der „Gastgeber“ dann noch so pfiffig war und den Teilnehmer vorab ein „Care-Paket“ mit Block, Stift, einem Instant-Getränk und einer Packung Süßigkeiten geschickt hat, dann – ja dann sind wir schon ganz nah dran am „realen“ Leben .

 

Nehmen Sie teil am kostenfreien Live-Webinar: „Online sicher beraten, präsentieren und verkaufen. Für alle, die es wirklich gut machen wollen.

Termine:

  1. Juni 2020, 11:00 Uhr: Zur Anmeldung

23. Juni 2020, 15:00 Uhr:   Zur Anmeldung

So gelingen Ihre Online-Meetings und -präsentationen

Set-Up: So gelingen Ihre Online-Meetings und -präsentationen

Set-Up: So gelingen Ihre Online-Meetings und -präsentationen

 

Die Planung

 

Überlegen Sie gut, was Sie wirklich erreichen wollen. Setzen Sie sich lieber wenige Ziele und planen dafür genauer, wie Sie diese erreichen wollen. In der Präsentation oder den Workshop können Sie nicht mal „eben schnell“ etwas zusammenbasteln. Bereiten Sie Materialien, Umfragen und andere Tools vor und prüfen Sie, was Sie den Teilnehmern schon vorab zur Verfügung stellen können.

 

Technik auswählen und prüfen

 

Die meisten Konferenz-Systemen bieten wenig Möglichkeiten, um gemeinsam Dinge zu erarbeiten und zu visualisieren. Nutzen Sie pfiffige Tools wie „Mentimeter“, „Mural“ oder „miro“. Aber machen Sie sich bitte vorher mit deren Funktionsweise vertraut und testen Sie diese in einer Live-Simulation.

 

Housekeeping und Kennenlernen

 

Schaffen Sie Atmosphäre. Denn das ist die Basis jeglicher Art der Kommunikation und der Zusammenarbeit. Gehen Sie „online“ nicht gleich ins Thema. Beginnen Sie ein paar Minuten früher, machen Sie einen kleinen „Small-Talk“, während Sie die Technik mit den Teilnehmern prüfen. Wenn Sie sich untereinander nicht kennen, stellen Sie sich kurz vor, aber wirklich kurz. Jeder nur einen Satz, vielleicht nur ein Wort (#hashtag) oder ein Bild.

 

Interaktion ist Trumpf

 

Was in einer Präsenz-Situation schon unangenehm ist, wird online zum Killer-Faktor. Bevor Sie es merken (wenn überhaupt) sind die Teilnehmer gedanklich auf Abwegen. Oder sitzen vielleicht gar nicht mehr vor dem Laptop. Unterbrechen Sie regelmäßig und geplant jegliche Art von Monolog und Stillstand. Durch Rückfragen, Aufforderung zum Chatten oder kliene Quizzes.

 

Ende gut -alles gut

 

Lächeln Sie bis zum Schluss. Das ist ernst gemeint. Es gibt keinen schlimmeren Abschluss, als ein Moderator, der sich mit verkrampftem Gesicht dem Bildschirm nähert und den „Beenden-Button“ sucht. Bleiben Sie bis zum Schluss im Raum oder der Telko und freuen Sie sich innerlich noch einmal über eine gelungene Online-Veranstaltung.

 

Autoren-Info:

 

Markus Euler trainiert und coacht seit 2004 Mitarbeiter und Führungskräfte im Vertrieb und der Kundenkommunikation. Bereits seit 2010 bietet er seinen Kunden nicht nur klassische Präsenz-Trainings an, sondern entwickelt wirkungsvolle „Blended-Learning-Konzepte“ mit Online-Inhalten, Selbstlerneinheiten und Coachings. Als ausgebildeter Pädagoge und psychologischer Berater beschäftigt er sich intensiv mit zielgerichteter Didaktik im Bereich der Wissensvermittlung und der persönlichen Weiterentwicklung. Diese Erkenntnisse ermöglichen es seinen Kunden heute, die Weiterbildung der eigenen Mitarbeiter ergebnisorientiert und ressourcenschonend zu planen, durchzuführen und nachzuhalten.

 

 

 

 

 

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